Die Wiederherstellung der vollständigen Handlungsfähigkeit der Genthiner Verwaltung ist in meinen Augen die erste Priorität. Wenngleich wichtige Positionen zuletzt nachbesetzt wurden, muss ein genehmigungsfähiger Haushalt schnell ausgearbeitet werden. Voraussetzung hierfür ist auch die Erstellung entsprechender Jahresabschlüsse einschließlich 2023.

Ein Kernziel meiner Kandidatur ist zudem die Entwicklung der Genthiner Verwaltung zu einem zukunftsorientierten und modernen Arbeitgeber. Als Personalrechtsreferent kann ich Gutes dazu beitragen, dieses Ziel möglichst schnell zu erreichen. Aber warum?

Das Thema Personalmangel, insbesondere bei den Leitungspositionen, hat uns zuletzt viele Monate gehemmt und dadurch viele Projekte verzögert (Haushalt und Jahresabschlüsse). Stadtrat und auch Bürger waren unzufrieden. Der Fachkräftemangel sowie gleichzeitig altersbedingte Austritte in den kommenden Jahren stellen daher eine ernstzunehmende Herausforderung dar, auf die wir uns bereits jetzt vorbeireiten müssen, um in ein paar Jahren nicht wieder ähnliche Probleme hinsichtlich Handlungsfähigkeit zu bekommen. Ich habe daher folgende Vorstellungen, um Genthin zu einem attraktiveren Arbeitgeber zu entwickeln, um Fachkräfte die wir bereits haben, zu binden und auch neue zu finden:

• Aufruf des Bürgermeisters zur Rückkehr und zur erneuten Bewerbung ehemaliger Beschäftigter (hier haben uns zuletzt leider viele Leistungsträger verlassen)
• Einführung bzw. Stärkung moderner Arbeitsformen
• Stärkung der Unternehmenskultur und Förderung der persönlichen Entwicklung innerhalb der Verwaltung (Personalentwicklungskonzept)
• Verbesserung des kompletten Stellenbesetzungsprozesses (als Stadtrat kritisiere ich immer wieder die kurzen Fristen von Ausschreibungen)
• Stärkerer Fokus auf das Thema Ausbildung

Beide Projekte stehen bereits seit Jahren im Fokus der kommunalen Arbeit in Genthin. Bereits als Stadtrat habe ich zusammen mit meiner Fraktion immer wieder die Abstimmung mit der Feuerwehr und den Tucheimern gesucht, um voranzukommen - nun ist mir klar, dass beide Projekte am Ende durch die Arbeit des Bürgermeisters stehen oder fallen.

Mittlerweile gehen die Planungen langsam voran, dennoch geht es vor allem beim Feuerwehrgerätehaus um Geld. Fakt ist, sowohl beim Feuerwehrgerätehaus als auch bei der Kita Tucheim ist nun endlich Tempo gefordert, da die bestehenden Objekte nicht mehr angemessen sind. Mit Tatkraft, Motivation und Abstimmungsgeschick werde ich hier auf einen zügigen Abschluss beider Projekte hinwirken.

Vor über einem Jahr war unsere Stadtratsfraktion zusammen mit dem Landtagsabgeordneten Thomas Staudt in Magdeburg, um für die Übernahme der Mehrkosten (auffallende Schäden) zu werben. Die Unterstützung wurde uns damals zugesagt, sobald die Stadtverwaltung notwendige Mehrkosten beziffert und Zahlen liefert.

Es wird nun wirklich Zeit, dass es weitergeht und die Sanierung abgeschlossen wird. Danach müssen wir über ein Nutzungskonzept nachdenken. Ich befürworte dafür zunächst die Gründung eines Fördervereins Wasserturm Genthin. Dieser kann dann in Zukunft nicht nur Empfänger von Fördermittel etc. sein, sondern sich aktiv um die Nutzung des Wasserturms kümmern.

Ich erinnere mich an tolle Formate wie "Spuk im Turm" oder die Idee, Turm und Terrassenfläche für ein kleines Café zur Verfügung zu stellen. Ebenso könnte der Turm für Firmenevents „Aufstieg &Ausblick“ vermarktet werden. Ein Förderverein dürfte am Ende aber ein richtiges Format sein, um über diese Dinge zu beraten. Sofern Interesse an der aktiven Mitwirkung in einem solchen Verein besteht, kann man mich jederzeit kontaktieren. Ob als Bürgermeister oder als Stadtrat - ich werde ein solches Format gerne begleiten!

Genthin ist eine liebenswerte Kleinstadt mit einer strategisch guten Lage zwischen Magdeburg und Berlin. Ich möchte die Lebensbedingungen für alle Menschen verbessern und sowohl Menschen zum Hierbleiben oder zur Rückkehr motivieren aber auch allgemein für einen Umzug nach Genthin zu animieren. Ich habe dazu einige Maßnahmen zusammengestellt, die für alle Generationen einen Mehrwert bieten:

• Bauland-Offensive: Es fehlt hinten und vorne an Bauland, vor allem in der Kernstadt. Hier sind uns umliegende Kommunen voraus und es gilt nachzuziehen und attraktives Bauland für Privathäuser zu schaffen
• Erhalt und Modernisierung der Kitas und Schulstandorte, insbesondere Grundschule Altenplathow
• Verkehrswege modernisieren, sowohl Straßen als auch Radwege
• medizinische Versorgung durch ausreichend Fachärzte, ich setze mich für ein Stipendium für Medizinstudenten ein, ähnlich wie in Osterburg (Altmark) sowie ein neues Netzwerk zwischen Ärzten vor Ort
• Kulturangebote fördern, z.B. Kulturförderrichtlinie überarbeiten und Vereine und Veranstaltungen zielgerichtet unterstützen. Weiterhin möchte ich den Jugendlichen der Stadt einen neuen Standort einer Skaterbahn bieten und auf die Errichtung einer solchen hinwirken.
• Ein weiteres Herzensprojekt für mich ist der Volkspark in Altenplathow. Ich möchte diesen als Zentrum für Freizeit und Kultur etablieren und entwickeln. Bei all diesen Zielen gilt es aber auch die Ortschaften mit einzubeziehen, denn ein zentraler Punkt meiner ersten Amtszeit wäre es, das Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen Kernstadt und Ortschaften aufleben lassen. Insofern möchte ich vor allem der Stimme der Ortschaftsräte wieder mehr Gehör verschaffen und dafür sorgen, dass sich die Menschen in den Orten nicht ausgeschlossen fühlen.

Genthin verfügt über eine verhältnismäßig sehr starke Wirtschaft mit großartigen Unternehmen, sei es in den diversen Industriegebieten der Kernstadt, den Gewerbetreibenden in der Innenstadt, den zahlreichen Handwerkern oder auch dem eindrucksvollen Gewerbegebiet in Schopsdorf. Dies zeigt sich vor allem einnahmenseitig im Haushaltsvolumen der Stadt Genthin. Als Grundpfeiler für Wohlstand und Arbeitsplätze führen alle zuvor genannten Ziele hier zusammen. Neben der Förderung von attraktiven Rahmenbedingungen und einer möglich geringen Bürokratie möchte ich mich vor allem auf folgende Großprojekte fokussieren:

• Strategische Entwicklung des Elbe-Havel-Kanals als Erfolgsfaktor für den Wirtschaftsstandort Genthin. Wasserwege sind die Transportwege der Zukunft und wir haben einen wichtigen direkt vor der Haustür. Bereits jetzt wird dieser durch unsere Unternehmen genutzt. Gemeinsam mit politischen und wirtschaftlichen Verantwortungsträgern sowie den zuständigen Behörden möchte ich hier weitere Chancen und Möglichkeiten zur Optimierung ausloten, um Genthin einen Anstoß in Richtung Zukunft zu ermöglichen
• weitere Einbindung und Vernetzung der lokalen Wirtschaft durch regelmäßigen Austausch mit der Verwaltung. Bereits vor einigen Jahren habe ich über meine Selbstständigkeit den "Genthiner Businessabend" ins Leben gerufen. Aufgrund beruflicher Veränderungen und aus Zeitgründen konnte ich dieses Format leider nicht fortsetzen. Als Bürgermeister möchte ich gerne einen ähnlichen regelmäßigen Austausch mit der lokalen Wirtschaft wieder aufleben lassen
• Konzeptentwicklung für die Genthiner Innenstadt zusammen mit Laden- und Immobilienbesitzern, sowie Betreibern vor dem Hintergrund der demografischen und technologischen Entwicklung. Neben unseren tollen Firmen in den Industriegebieten muss auch für die Gewerbetreibenden in der Innenstadt etwas passieren. Es wäre trügerisch zu behaupten, ein Bürgermeister könne weitreichende Trends, wie den Onlineeinkauf, stoppen. Allerdings kann ein Bürgermeister Rahmenbedingungen schaffen und fördern, die es den Gewerbetreibenden erleichtert, auf solche Trends zu reagieren.

Hinsichtlich unterschiedlicher Zuständigkeiten sind die Möglichkeiten einer Kommune und des Bürgermeisters bei diesen Themen begrenzt. Durch die Initiierung einer intensiveren Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Ordnungsamt (welches ich langfristig verstärken möchte), Polizei und Streetwork erhoffe ich mir, subjektiv und objektiv wieder ein höheres Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung zu schaffen.